Erster Änderungsantrag und Big Tech: Rechtswissenschaftler debattieren, ob US-Gesetze zur Redefreiheit für Big Tech gelten

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Erster Änderungsantrag und Big Tech: Rechtswissenschaftler debattieren, ob US-Gesetze zur Redefreiheit für Big Tech gelten

Erster Änderungsantrag und Big Tech: Rechtswissenschaftler debattieren, ob US-Gesetze zur Redefreiheit für Big Tech gelten

Untertiteltext
Social-Media-Unternehmen haben unter US-Rechtswissenschaftlern eine Debatte darüber entfacht, ob der First Amendment für Social Media gelten sollte.
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      Quantumrun-Vorausschau
    • 26. Februar 2022

    Zusammenfassung der Einblicke

    Die Debatte darüber, wie Social-Media-Plattformen Inhalte verwalten, hat Diskussionen über die Rolle des Ersten Verfassungszusatzes (Redefreiheit) im digitalen Zeitalter entfacht. Wenn diese Plattformen die Grundsätze des Ersten Verfassungszusatzes einhalten würden, könnte dies zu einer erheblichen Änderung der Inhaltsmoderation führen und eine offenere, aber möglicherweise chaotischere Online-Umgebung schaffen. Dieser Wandel könnte weitreichende Auswirkungen haben, darunter das Potenzial für zunehmende Fehlinformationen, die Entstehung einer Selbstregulierung unter den Nutzern und neue Herausforderungen für Unternehmen, die ihre Online-Präsenz verwalten möchten.

    First Amendment und Big-Tech-Kontext

    Das Ausmaß, in dem der öffentliche Diskurs in den sozialen Medien stattfindet, hat die Frage aufgeworfen, wie diese Plattformen die von ihnen verbreiteten Inhalte kuratieren und zensieren. Insbesondere in den USA scheinen diese Maßnahmen im Widerspruch zum Ersten Verfassungszusatz zu stehen, der die freie Meinungsäußerung schützt. Rechtswissenschaftler diskutieren derzeit darüber, wie viel Schutz Big-Tech-Unternehmen im Allgemeinen und Social-Media-Unternehmen im Besonderen durch den Ersten Verfassungszusatz erhalten sollten.

    Der erste Verfassungszusatz der USA schützt die Rede vor Eingriffen der Regierung, aber der Oberste Gerichtshof der USA hat in der Regel bestätigt, dass private Klagen nicht in ähnlicher Weise abgedeckt sind. Wie das Argument lautet, dürfen private Akteure und Unternehmen die Rede nach eigenem Ermessen einschränken. Die Regierungszensur hätte keinen solchen Rückgriff, daher die Einführung des Ersten Verfassungszusatzes.

    Big Tech und soziale Medien bieten einen weiteren häufig genutzten Kanal für den öffentlichen Diskurs, aber das Problem ergibt sich jetzt aus ihrer Macht, zu kontrollieren, welche Inhalte sie auf ihren Plattformen zeigen. In Anbetracht ihrer Marktbeherrschung kann die Beschränkung auf ein Unternehmen bedeuten, auf mehreren Plattformen zum Schweigen gebracht zu werden.

    Störende Wirkung

    Die mögliche Ausweitung des First Amendment-Schutzes auf private Unternehmen wie Big Tech könnte tiefgreifende Auswirkungen auf die Zukunft der digitalen Kommunikation haben. Wenn Social-Media-Plattformen verpflichtet werden, die Grundsätze des Ersten Verfassungszusatzes einzuhalten, könnte dies zu einer erheblichen Veränderung in der Art und Weise führen, wie Inhalte moderiert werden. Diese Entwicklung könnte zu einem offeneren, aber auch chaotischeren digitalen Umfeld führen. Benutzer müssten eine aktivere Rolle bei der Verwaltung ihrer Online-Erlebnisse übernehmen, was sowohl bestärkend als auch überwältigend sein könnte.

    Für Unternehmen könnte dieser Wandel neue Herausforderungen und Chancen mit sich bringen. Während es für Unternehmen möglicherweise schwierig ist, ihre Online-Präsenz inmitten einer Flut unmoderierter Inhalte zu verwalten, könnten sie diese Offenheit auch nutzen, um sich mit einem breiteren Spektrum an Stimmen und Ideen auseinanderzusetzen. Es ist wichtig zu beachten, dass es für Unternehmen dadurch auch schwieriger werden könnte, ihr Markenimage zu schützen, da sie weniger Kontrolle über die mit ihnen verbundenen Inhalte auf diesen Plattformen hätten.

    Was Regierungen betrifft, erschwert der internationale Charakter von Social-Media-Plattformen die Durchsetzung jeglicher in den USA ansässiger Gesetze. Während der erste Verfassungszusatz auf Benutzer innerhalb der USA angewendet werden könnte, wäre es nahezu unmöglich, diese Schutzmaßnahmen für Benutzer außerhalb des Landes durchzusetzen, was zu einem fragmentierten Online-Erlebnis führen würde, bei dem der Grad der Inhaltsmoderation je nach Standort des Benutzers variiert. Es wirft auch Fragen über die Rolle nationaler Regierungen bei der Regulierung globaler digitaler Plattformen auf, eine Herausforderung, die mit der zunehmenden Vernetzung unserer Welt wahrscheinlich noch dringlicher werden wird.

    Implikationen des First Amendment für Big Tech

    Weitere Auswirkungen des Ersten Verfassungszusatzes auf große Technologieunternehmen könnten sein:

    • Möglicherweise lockerere Standards für die Moderation von Inhalten, je nachdem, welche Seite des Arguments vorherrscht.
    • Größere Mengen aller möglichen Inhaltsformen auf Social-Media-Plattformen.
    • Die mögliche Normalisierung extremistischer Ansichten im öffentlichen Diskurs.
    • Die Verbreitung von Nischen-Social-Media-Plattformen, die bestimmten politischen oder religiösen Standpunkten gerecht werden, unter der Annahme, dass die First Amendment-Gesetze von zukünftigen Regulierungsbehörden geschwächt werden.
    • Inhalt und Diskurs in Ländern außerhalb der USA entwickeln sich basierend auf den Ergebnissen der zukünftigen Regulierung sozialer Plattformen.
    • Es könnte zu einem Wandel hin zur Selbstregulierung der Nutzer kommen, der zur Entwicklung neuer Tools und Technologien führen würde, die es Einzelpersonen ermöglichen, ihre eigenen digitalen Erlebnisse zu kuratieren.
    • Das Potenzial unkontrollierter Inhalte führt zu einer Zunahme von Fehlinformationen, die sich auf den politischen Diskurs und Entscheidungsprozesse auf globaler Ebene auswirken.
    • Neue Rollen konzentrierten sich auf das Online-Reputationsmanagement und wirkten sich auf die Arbeitsmärkte in der Technologiebranche aus.

    Fragen zu berücksichtigen

    • Halten Sie es angesichts der globalen Reichweite von Big Tech und Social Media für richtig, dass sie sich von Gesetzen nur eines Landes leiten lassen?
    • Reichen interne Inhaltsmoderatoren, die von Social-Media-Unternehmen beschäftigt werden, aus, um ihre Verpflichtungen aus dem ersten Verfassungszusatz zu erfüllen? 
    • Glauben Sie, dass Social-Media-Unternehmen mehr oder weniger Content Curation betreiben sollten?
    • Glauben Sie, dass der Gesetzgeber wahrscheinlich Gesetze in Kraft setzen wird, die den ersten Verfassungszusatz auf soziale Medien ausdehnen?

    Insight-Referenzen

    Für diesen Einblick wurde auf die folgenden beliebten und institutionellen Links verwiesen:

    Die föderalistische Gesellschaft Big Tech und The Whole First Amendment