Mieten statt Besitzen: Die Wohnungskrise geht weiter

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Mieten statt Besitzen: Die Wohnungskrise geht weiter

Mieten statt Besitzen: Die Wohnungskrise geht weiter

Untertiteltext
Immer mehr junge Menschen sind gezwungen, zur Miete zu wohnen, weil sie sich den Kauf eines Eigenheims nicht leisten können, aber selbst die Miete wird immer teurer.
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      Quantumrun-Vorausschau
    • 30. Oktober 2023

    Zusammenfassung der Einblicke

    Der Trend des Mietens statt des Besitzens, auch „Generation Rent“ genannt, nimmt weltweit zu, insbesondere in den entwickelten Ländern. Diese Verschiebung, die von verschiedenen sozioökonomischen Faktoren beeinflusst und durch eine Wohnungskrise verschärft wird, zeigt eine Veränderung der Wohnpräferenzen junger Erwachsener in Richtung privater Mietwohnungen und weg von Wohneigentum und Sozialwohnungen. Insbesondere nach der Finanzkrise von 2008 haben Hürden wie strenge Hypothekengenehmigungen und steigende Immobilienpreise bei stagnierenden Löhnen den Kauf von Eigenheimen abgeschreckt. Unterdessen bevorzugen einige junge Menschen das Mietmodell wegen seiner Flexibilität inmitten einer wachsenden digitalen Nomadenkultur und steigenden städtischen Mietpreisen, trotz der damit verbundenen Herausforderungen wie verzögerter Familiengründung und umgeleiteter Konsumausgaben aufgrund hoher Wohnkosten.

    Mieten statt Besitzen

    Generation Rent spiegelt die jüngsten Entwicklungen in der Wohnsituation junger Menschen wider, darunter einen Anstieg der Privatmiete und einen gleichzeitigen Rückgang des Wohneigentums und des Sozialwohnungsbaus. Im Vereinigten Königreich werden im privaten Mietsektor (Private Rented Sector, PRS) zunehmend junge Menschen für längere Zeiträume untergebracht, was die Besorgnis über Wohnungleichheiten schürt. Dieses Muster gibt es jedoch nicht nur im Vereinigten Königreich. Nach der globalen Finanzkrise 2008 haben Probleme beim Erwerb von Wohneigentum und ein Mangel an Sozialwohnungen zu ähnlichen Problemen in ganz Australien, Neuseeland, Kanada, den Vereinigten Staaten und Spanien geführt. 

    Von der Immobilienkrise sind Menschen mit geringem Einkommen am stärksten betroffen. Die Forschung zur Generationenmiete hat sich hauptsächlich auf dieses Phänomen konzentriert, ohne die zunehmende Zahl privater Mieter mit niedrigem Einkommen hervorzuheben, die in der Vergangenheit Anspruch auf Sozialwohnungen gehabt hätten. Nichtsdestotrotz wird Miete statt Eigentum häufiger denn je. Jeder fünfte Haushalt im Vereinigten Königreich mietet mittlerweile privat, und diese Mieter werden immer jünger. Menschen im Alter von 25 bis 34 Jahren machen mittlerweile 35 Prozent der Haushalte in der PRS aus. In einer Gesellschaft, die Wert auf Wohneigentum legt, ist die zunehmende Zahl von Menschen, die freiwillig oder unfreiwillig Häuser mieten, anstatt sie zu kaufen, natürlich besorgniserregend.

    Störende Wirkung

    Manche Menschen sind gezwungen, ein Haus zu mieten, anstatt es zu besitzen, weil es schwieriger geworden ist, eine Hypothek aufzunehmen. In der Vergangenheit waren Banken eher bereit, Geld an Personen zu leihen, deren Kreditwürdigkeit nicht ganz so gut war. Allerdings sind Finanzinstitute seit der Finanzkrise 2008 bei Kreditanträgen deutlich strenger geworden. Diese Hürde hat es für junge Menschen schwieriger gemacht, auf die Immobilienleiter zu gelangen. Ein weiterer Grund für den Anstieg der Mieten ist, dass die Immobilienpreise schneller gestiegen sind als die Löhne. Selbst wenn sich junge Menschen eine Hypothek leisten können, können sie die monatlichen Rückzahlungen möglicherweise nicht leisten. In einigen Städten wie London sind die Immobilienpreise so stark gestiegen, dass selbst Mittelverdiener Schwierigkeiten haben, eine Immobilie zu kaufen. 

    Der Anstieg der Mieten hat Auswirkungen auf den Immobilienmarkt und die Unternehmen. Beispielsweise wird die Nachfrage nach Mietobjekten voraussichtlich steigen, was zu höheren Mietpreisen führen wird. Selbst die Anmietung einer anständigen Wohnung wird immer schwieriger. Allerdings dürften Unternehmen, die sich an Mieter richten, etwa Möbelvermietung und Umzugsdienste, aufgrund dieses Trends gut abschneiden. Mieten statt Besitzen hat auch Auswirkungen auf die Gesellschaft. Viele Menschen, die in Mietwohnungen leben, können zu sozialen Problemen wie Überbelegung und Kriminalität führen. Häufiges Ausziehen von Zuhause kann es für Menschen auch schwierig machen, in einer Gemeinschaft Wurzeln zu schlagen oder ein Zugehörigkeitsgefühl zu verspüren. Trotz der Herausforderungen bietet die Miete gegenüber dem Besitz einige Vorteile. Beispielsweise können Mieter bei Bedarf problemlos umziehen, wenn sich Karriere- und Geschäftsmöglichkeiten ergeben. Mieter haben auch die Flexibilität, in Gegenden zu leben, in denen sie sich den Kauf von Häusern sonst nicht leisten könnten. 

    Weitergehende Auswirkungen der Miete gegenüber dem Besitz

    Mögliche Auswirkungen der Miete statt des Besitzes können sein: 

    • Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für einen nomadischen Lebensstil, einschließlich des Übergangs zu einer freiberuflichen Laufbahn. Die zunehmende Beliebtheit des digitalen Nomadenlebensstils macht den Kauf von Eigenheimen unattraktiv und zu einer Belastung statt zu einem Vermögenswert.
    • In den Großstädten steigen die Mietpreise weiter und halten Mitarbeiter davon ab, ins Büro zurückzukehren.
    • Junge Menschen entscheiden sich für längere Zeit bei ihren Eltern, weil sie sich weder die Miete leisten noch ein Haus besitzen können. 
    • Beschleunigter Bevölkerungsrückgang, da die Unfähigkeit, sich Wohnraum zu leisten, die Familiengründung und die Fähigkeit, sich die Kindererziehung zu leisten, beeinträchtigt.
    • Reduzierte Wirtschaftsaktivität, da ein wachsender Prozentsatz der Kaufkraft der Verbraucher für Wohnkosten verwendet wird.

    Fragen zum Kommentieren

    • Welche Maßnahmen kann die Regierung fördern, um die Wohnkosten zu senken?
    • Wie können Regierungen junge Menschen dabei unterstützen, ein Eigenheim zu besitzen?